Videos in der universitären Lehre einsetzen

Thesen

  • Interaktive Lern- und Erklärvideos ermöglichen Studierenden eine zeitlich sowie räumlich flexible und aktive Auseinandersetzung mit dem dargebotenen Lernstoff.
  • Die kreative Videoerstellung durch die Lehrenden, aber auch durch die Lernenden selber, führt zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten und bietet eine ideale Möglichkeit, diese neu und anders zu reflektieren. Sie vermitteln in kurzer Zeit viel Inhalt auf (Lernkanal-)ansprechende Art und motivieren, sich vertiefend mit der Thematik zu beschäftigen.
  • Lern- und Erklärvideos entlasten den Präsenzunterricht, weil Wiederholen, Üben, Vertiefen außerhalb des Unterrichts (organisiert) ablaufen kann.
  • Videomaterial eignet sich nicht nur für den Einsatz im eigentlichen Lehrgeschehen, sondern auch für die eigenständige Vorbereitung der Studierenden auf das Lehrgeschehen. Über Lehrfilme motivieren Sie die Studierenden zur Auseinandersetzung mit dem Lehrinhalt, erzeugen positive Emotionen zum Inhalt, können Interaktionen initiieren und selbst komplexe Themen „auf den Punkt“ präsentieren, kommunizieren und vermitteln.
  • Gute Lern- und Erklärvideos müssen nicht zwingend selbst erstellt werden, sondern es kann auf vorhandenes Material zurückgegriffen werden.
  • Lern- und Erklärvideos sind unkompliziert selbst zu erstellen.
  • Sie sollten zugunsten der Barrierefreiheit stets Untertitel enthalten.
  • Die „visuellen Anker“, die Sie mit den bewegten bildlichen Darstellungen setzen können, erleichtern dem größten Anteil Ihrer Lerngruppe (Studierende des visuell-auditiven Lerntyps) nachhaltiges Lernen.
  • Die Gestaltung des Videos kann Ihnen aufzeigen, auf welches sinnvolle Maß auch umfassender Lehrstoff reduziert werden kann, um ein Themenverständnis und Anwendungsbereitschaft zu bewirken.
  • Darüber hinaus sind Lehrfilme immer wieder einsatzbereit, was Ihnen in nachfolgenden Semestern und Lehrveranstaltungen die Lehre erleichtert.

Abbildung 1: Lehrende/r veranschaulicht der Lerngruppe ein Thema. Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Einsatzmöglichkeiten & Arten

Ergänzend zur Präsenzlehre können Videos den Lernprozess von Studierenden unterstützen. Wenn Sie als Lehrende nach didaktischen Gesichtspunkten gut gestaltete und produzierte Videos erstellen und präsentieren können, ermöglichen Sie Ihren Studierenden damit flexibles, mehrkanaliges und nachhaltiges Lernen.

Mittels Lern- und Erklärvideos können Sie Studieninhalte veranschaulichen, indem Sie gezielt ein besonders komplexes Thema kurz und prägnant aufbereiten und medial präsentieren. Dabei kann es sich um Sequenzen handeln, die komplizierte Experimentaufbauten und -abfolgen darstellen, Entwicklungen unter Laborbedingungen im Zeitraffer präsentieren oder aber Hochkomplexes auf (realistische oder animierte) bildliche Darstellungen reduziert; hier wären z. B. physiologische Prozesse im menschlichen Körper oder physikalische Abläufe bei Wetter- oder Wärmephänomenen zu nennen.

Lernvideos eignen sich also besonders, um Inhalte einleuchtend darzustellen oder um sie z. B. Lernenden zugänglich zu machen, die entweder nicht bei der Lehrveranstaltung anwesend sein können oder durch Wiederholungen Erlerntes verfestigen wollen.

Arten, Gestaltung und Wirkung

Je nachdem, welches Lernziel Sie mit dem Einsatz eines Videos verfolgen, bieten sich bestimmte Arten der Gestaltung an. Wir möchten Ihnen im Folgenden einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten geben.

Screencast & Realvideo

Der Screencast als Form der Bildschirmaufzeichnung gibt Ihre Aktivität an Ihrem Computerbildschirm wieder und wird in den meisten Fällen mit einem Audiokommentar begleitet. Das am häufigsten verwendete Szenario ist die Vertonung von (PowerPoint-)Präsentationsfolien. Aber auch die Aufzeichnung von Bedienschritten (z. B. von neuer Software) oder Installationsvorgängen ist hiermit möglich.

 

Das Realvideo ist eine beliebte Variante der Lern- und Erklärvideos. Indem Sie für Aufzeichnungen ein (eigenes) Smartphone oder Tablet nutzen, können Sie durch vereinfachte Kameratechnik bereits recht schnell und einfach kurze Sequenzen von beispielsweise naturwissenschaftlichen Experimenten, Laborvorgängen oder medizinischen Handlungsschritten filmen. Wenn Sie Ihre Erklärungen gerne „live“ präsentieren möchten, können Sie dies ebenso mit einem Realvideo umsetzen. Eine interessante Möglichkeit ist darüber hinaus, sich selbst an einem interaktiven Whiteboard aufzuzeichnen, auf dem ein Themenkomplex direkt erarbeitet wird (z. B. Rechenschritte). Bei der Produktion von Realvideos können in Eigenregie allerdings Hürden entstehen, wenn es z. B. um Licht oder Ton geht. Hier helfen Ihnen an der RUB gerne die Mitarbeiter*innen der Medienproduktion von IT.Services weiter. Neben praktischen Schulungen können Sie hier auch das notwendige Equipment ausleihen (Camcorder, Mikrofone, Stative, etc.).

 

Animationen

Durch vorgefertigte Templates unterschiedlicher Software-Anbieter erschaffen Sie eigene, individualisierte Cartoons, die sich ideal für Lern- und Erklärvideos eignen. Der unterhaltsame Charme hebt sich von üblichen Formaten ab und eignet sich bestens, um vielleicht auch einmal eher „trockenen“ Lernstoff neu aufzubereiten.

Das eLearning-Team der RUB gibt Ihnen gerne eine Einführung in die leicht zu handhabenden Software Moovly und Powtoon.

Moovly

Moovly bietet in der kostenfreien Edu-Lizenz eine cloudbasierte Plattform, mit der frei oder mittels Vorlagen Multimediainhalte erstellt werden können. Dazu zählen animierte Videos, Videopräsentationen sowie animierte Infografiken.

Beispielbild moovly

Abbildung: Moovly-Mockup erstellt von Petra Danielczyk, RUBeL

PowToon

Mit PowToon können Sie mithilfe von diversen Vorlagen einfach animierte Präsentationen, interaktive Grafiken und Erklärvideos erstellen. Die Vorlagen decken verschiedene Themenbereiche ab. So können Sie zum Beispiel Elemente für Hintergründe, Figuren, Gegenstände oder Symbole selbst auswählen. Ebenso können Sie eigene Bilder und Grafiken hochladen. Darüber hinaus sind Musik-Tracks zur Untermalung enthalten. PowToon bietet eine kostenfreie Variante mit etwas weniger Möglichkeiten als auch eine Edu-Lizenz an. Bei Interesse an einer Edu-Lizenz sprechen das eLearning-Team der RUB gerne an.

Abbildung: Powtoon-Mockup erstellt von Petra Danielczyk, RUBeL

Whiteboard-Animation

Eine Whiteboard-Animation ist ein Video, das Zeichnungen und Text auf einer digitalen Leinwand mit Bewegungen „zum Leben“ erweckt. Auf einem virtuellen Whiteboard wird anhand von Erklärungen, Schrift, Texten oder Bildern eine Geschichte erzählt oder ein Sachverhalt knapp und präzise dargestellt. Whiteboard-Animationen können u.a. mit dem Programm Renderforest erstellt werden.

Legetechnik

Wollen Sie in Ihrer Lehre…

  • … den größten Anteil Ihrer Lerngruppe lernkanalspezifisch erreichen?
  • … komplexe Themen, Strukturen, Prozesse oder Abläufe einprägsam vermitteln?
  • … aufwändige Experimente schematisch darstellen, anstatt sie wiederholt durchzuführen?

Oder verfügen Sie über eine Sammlung an Visualisierungen (Schemata, Abläufe, Prozesse, Abbildungen …), die Sie gern dynamisch und in sich geschlossen präsentieren und jederzeit abrufbar haben möchten?
Mit der Legetechnik gelingt es Ihnen unkompliziert, herkömmliche Visualisierungen Ihrer Lehre in Form von kurzen, motivierenden Lehrfilmen dynamisch umzusetzen. Die Lehrfilme sind einfach zu erstellen, tragen Ihre persönliche Handschrift und begeistern die Lerngruppe selbst für schwierige oder unbeliebte Themen.
Legetechnik-Lehrfilme vermitteln in sich geschlossen Lehrstoffe oder einzelne Themenaspekte eines Lehrthemas und animieren zur kompetenzorientierten Anwendung, Diskussion und Reflexion.

Gestalterisch basieren Legetechnik-Lehrfilme auf der (Vogel-)Perspektive auf einen weißen oder auch ggf. farbigen Untergrund, auf dem diverse Lege-Elemente aus Papier oder Pappe sowie auch Anschauungsobjekte hinein und hinaus gelegt oder geschoben werden. Dabei wird der Lehrstoff auf anschauliche Weise vor-„gelegt“. Daher der Begriff „Legetechnik“ für diese Methode. Moderationen und erläuternde Kommentierungen zu den jeweiligen Lege-Aktivitäten („Hier sehen Sie …“) geleiten die Betrachtenden/Lernenden mitunter humorvoll durch das Thema des Lehrfilmes und regen mit Aufgabenstellungen oder Impulsen interaktiv zur Anwendung der vermittelten Wissensinhalte an.

Abbildung 2: Legetechnik – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

 

Warum ist Legetechnik so einfach umzusetzen?

Um einen eigenen Lehrfilm zu gestalten, bedarf es bei der Legetechnik keines speziellen Equipments oder umfangreicher Kenntnisse in Videoproduktion. Sie benötigen lediglich ein/e einfach zu bedienende/s Kamera/ Smartphone/ Tablet mit Videofunktion, um mit den eigenen Händen Wissensinhalte im Videoformat Ihrer Wahl zu „legen“. Sobald Sie sich dafür entschieden haben, Ihren Lehrinhalt auf diese Weise dynamisch zu visualisieren, werden Sie eine Vielzahl an kreativen Gestaltungsideen zu Ihrem eigenen Legetechnik-Lehrfilm entwickeln. Ihre Lehrthemen werden Sie aus einer neuen Perspektive betrachten und große Freude bei der Umsetzung des Filmes empfinden. Diese Freude wird Ihr Film auch in die Lerngruppe hinein transportieren und somit den Wissenstransfer erleichtern.

Didaktisches Potenzial, Einbindung und Reduktion

Lebendige Hochschullehre lebt von einer sinngeleiteten didaktischen Konzeption und methodischer Vielfalt. Das besonders hervorzuhebende didaktische Potenzial der Legetechnik-Lehrfilme für die Hochschullehre liegt darin, über den visuell-auditiven Lernkanal den größten Anteil der Studierenden zu erreichen.

In komprimierter Form können Sie mit der Legetechnik auch komplexe Themen sowohl pointiert, interaktiv als auch humorvoll vermitteln. Diese Form des Lehrfilms kann zu einer positiven Lernatmosphäre sowie Lehrenden-Studierenden-Beziehung beitragen, da Sie mit diesem kreativ-medialen Visualisierungsformat Ihre persönliche Note in das Lehrsetting einbringen. Darüber hinaus wirkt sich die im Prozess der Legetechnik-Filmgestaltung umgesetzte Wissensreduktion nachhaltig auf Ihre eigene Lehrplanung aus, da die inhaltliche Filmkonzeption Ihnen eine Reduktion auf die Wesentliche (didaktische Reduktion) abverlangt. Vermitteln Sie über Legetechnik Wissen anschaulich und komprimiert mit Ihrer persönlichen Note.

 

Funktionen

Warum sollten Sie sich die Zeit nehmen, eigene Legetechnik-Lehrfilme zu produzieren? Nachfolgend erhalten Sie einen Einblick in einige der didaktischen Funktionen beim Einsatz des Legetechnik-Lehrfilms, die Ihnen die Beantwortung dieser Frage erleichtern.

Legetechnik-Lehrfilme…

  • … bieten sich für einen mitreißenden Einstieg in ein Thema an;
  • … vermitteln Wissensinhalte auf prägnante und ansprechende Art;
  • … erleichtern stichhaltige Erläuterungen mittels beweglicher Lege-Elemente;
  • … motivieren zur Themendiskussion, zu Arbeitsaufträgen, zur Reflexion etc.;
  • ... initiieren Interaktionen und Wechsel der Sozialform in der Lerngruppe;
  • … unterstützen die Umsetzung kooperativer Lernformen;
  • … können forschendes Lehren und Lernen initiieren, vorbereiten und begleiten;
  • … machen u. a. Verfahren, Prozesse, Abläufe und Strukturen transparent;
  • … fassen Lernergebnisse zusammen und können im Quiz-Format gestaltet werden;
  • … heben prüfungsrelevante Aspekte hervor und informieren zu Lernpaketen;
  • … erläutern Erarbeitungsschritte und deren Notwendigkeit für den Gesamtprozess;
  • … zeigen Lernziele auf und machen einzelne Lernschritte transparent;
  • … können als Aufgabe/Projektauftrag durch Studierendengruppen erstellt werden;

… bieten unendliche Möglichkeiten zur Wissensvermittlung und Anwendungsinitiierung.

Abbildung 3: Einsatzmöglichkeiten – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Der didaktische Einsatz von Legetechnik-Lehrfilmen sollte nicht dadurch begründet sein, einfach einen Film zeigen zu wollen. Setzen Sie dieses Format zielgerichtet in Ihrer Lehre ein und binden Sie Legetechnik-Lehrfilme in das Lehrgeschehen ein, um gewünschte Effekte wie Motivation, Identifikation mit dem Thema, Vertiefungsinteresse, forschungsbasiertes Arbeiten etc. zu bewirken.

 

Reduktion

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Entwicklung eines Legetechnik-Lehrfilmes ist, ebenso wie auch in der Lehrgestaltung ganz allgemein, die didaktische Reduktion. Die Reduktion des Lehrstoffes auf die wesentlichsten Charakteristika, Themen und Aspekte fällt angesichts der enormen Mengen an zu vermittelndem Lehrstoff häufig sehr schwer. Es stellen sich Ihnen als Lehrende/r hierbei zwei Optionen:

  1. Sie präsentieren ganz viel Lernstoff ganz schnell und hoffen, dass die Studierenden sich im Selbststudium vertiefend damit auseinandersetzen.
  2. Sie reduzieren den gesamten Lernstoff auf Wesentliches und bereiten dieses Wesentliche Lernprozess-adäquat auf, sodass die Lerngruppe Interesse entwickelt, motiviert wird, sich in der Lehrveranstaltung und darüber hinaus selbstständig und in kooperativen Lernformen in Teilbereiche des Stoffes zu vertiefen. Jede/r einzelne Lernende kann somit zur „Expertin“/zum „Experten“ avancieren und in angeleitetem Wissenstransfer die erworbene Expertise mit den anderen Lernenden teilen und erweitern.

Abbildung 5: Didaktische Reduktion – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Wenn Sie eher die zweite Option für Ihre Lehrgestaltung als sinnvoll erachten, so ist eine Reduktion des Lernstoffes notwendig. Hilfreich bei der Konzeption des Lehrfilms erscheint die Überlegung, was die Lernenden aus dem Film konkret „mitnehmen“ sollen. Im Kontext der Filmproduktion spricht man hierbei von der „take home message“.

Was ist die „take home message“ Ihres Legetechnik-Lehrfilmes?

Mögliche Aspekte der "take home message"

Wesentliches Wissen zum Thema
Verständnis von Zusammenhängen
Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Thema
Kristische Reflexion des Themas
Transfer des Wissens auf andere Kontexte
Interesse, Thema selbsttätig vertiefend zu erarbeiten

Hier werden mögliche Aspekte einer „take home message“ aufgezeigt, die Sie in Hinblick auf die Konzeption Ihres Legetechnik-Lehrfilmes reflektieren können. Mit Sicherheit werden Sie weiterer Aspekte gewahr. Formulieren Sie die „take home message“ Ihres Filmes.

Wenn die „take home message“ zu Ihrem Thema vorliegt, ist bereits ein wichtiger Reduktionsschritt erfolgt, allerdings kann man nicht alle Inhalte zu einer Thematik in einen kurzen Lehrfilm integrieren. Hilfreich ist hierbei, in Metaphern zu denken, da das Medium Film Inhalte über metaphorische Bilder sehr prägnant repräsentieren kann. Und sind diese Metaphern der Lebenswelt der Studierenden entnommen, so ist ihre Aussagekraft noch wirksamer.

Um passende und zielgruppenspezifisch ansprechende Metaphern zu finden, die im Film gestalterisch eingesetzt werden können, stellen Sie sich folgende Fragestellung:

Welcher Gegenstand könnte als Symbol meines Filmthemas und geeigneter Träger der „take home message“ fungieren, sich wie ein „roter Faden“ durch den Film ziehen und die Studierenden ansprechen?

 

Einbindung

Entscheidend für eine sinnvolle Einbindung des Legetechnik-Lehrfilmes in die Lehrveranstaltung ist Ihre Zielsetzung. Wenn Sie wissen, dass das Thema des Filmes den Schwerpunkt einer Lehrveranstaltungseinheit bildet, so überlegen Sie sich mögliche Einbindungsstrategien, um den Film in der jeweiligen Einheit sinnvoll didaktisch einzubinden.

Ausgehend von der didaktischen Zielsetzung dieser jeweiligen Lehrveranstaltungseinheit kann das Lehrsetting methodisch derart strukturiert werden, dass der Film durch die Lerngruppe nicht als „Pause“ vom eigentlichen Lehrgeschehen sondern als integrierter und möglichst interaktiver Bestandteil ihres Wissens- und Kompetenzerwerbs wahrgenommen wird. Auch eine Verzahnung von Präsenzlehre (Vorlesung, Seminar, Übung etc.) mit dem Selbststudium ist durch einen Lehrfilm umsetzbar, indem Lernplattformen genutzt werden, Lehrfilme, Lerndokumente und Aufgaben, sowie Tests und Foren aufeinander abgestimmt zu gestalten. Das häufig vernachlässigte Selbststudium kann somit gezielt forciert werden.

Diese anzustrebende Integration des Legetechnik-Lehrfilmes macht erforderlich, dass Sie ein paar Überlegungen zum methodischen Ablauf und zur Einbettung des Filmes vornehmen. Hier einige unterstützende Fragestellungen für Ihre Überlegungen:

  • Welche konkrete Funktion/en soll der Film im Lehrgeschehen übernehmen? (Informieren, provozieren, Wissen vermitteln oder rekapitulieren, zusammenfassen, auf Testat vorbereiten, Reflexion anstoßen, Fragen aufwerfen …)
  • Sollen Aktivitäten im Verlauf der Filmpräsentation durch die Lerngruppe erfolgen?
  • Soll der Film zur Aktivität nach der Präsentation animieren, auf nachfolgende Erarbeitungsphase/n vorbereiten?
  • Sind im Film bereits interaktive Elemente (Arbeitsaufträge, Fragen, Diskussionsaspekte, Beobachtungsaufgaben …) enthalten, auf die das methodische Vorgehen in der Lehrveranstaltungseinheit abgestimmt sein sollte?

Wie kann der Film als wichtiges Element des Lernens in den Lehr-Lernprozess während der Lehrveranstaltungseinheit oder auch darüber hinaus integriert werden? (z. B. während eines Zeitfensters auf einer Lernplattform mit spezifischen Aufgaben, Tests etc.).

Abbildung 4: Legetechnik ins Lernportal hochladen – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Erstellung eines Legetechnik-Lehrfilmes

Um einen Legetechnik-Lehrfilm zu erstellen, benötigen Sie einen Drehplan, der die einzelnen Bestandteile des Filmes berücksichtigt und das Thema strukturiert in ebendiesen Bestandteilen vermittelt. Grundlegende Bestandteile, deren Funktionen und mögliche Inhalte eines Legetechnik-Lehrfilms sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt:

Filmbestandteil Funktion Mögliche Inhalte (Beispiele)
Vorspann „Rahmen“ des Filmes, Vorstellung des Themas. Titel des Filmes, ggf. Vorstellung „Darstellender“, könnten auch z. B. Figuren sein, die als Lege-Elemente immer wieder im Film auftauchen.
Intro/Einleitung Einführung in das Thema, Weckung des Interesses („Appetizer“). Impressionen, Bildmaterial, Grafiken, Zitat/e…
Hinführung Vorbereitung auf den Hauptteil. Thesen, Fragestellung/en, Aussagen, … ggf. Beobachtungsauftrag für Lerngruppe
Hauptteil Vermittlung der Themeninhalte, Motivation zur vertiefenden Erarbeitung des Themas. Strukturen, Abläufe, Prozesse, Chronologien, Schaubilder, Texte, …. ggf. mit Interaktionselementen, um Lerngruppe zur Mitarbeit und somit vertiefender Rezeption während der Filmpräsentation zu aktivieren.
Zusammenfassung Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte des Themas. Zusammenfassung, ggf. Aufgabenstellung/Arbeitsauftrag, Literaturtipps, Tabelle, Stichpunkte,…
Schluss „take home message“, Abschluss des Filmes. ggf. Ausblick auf nachfolgende Themen, Filme, Lehraktivitäten …
Abspann „Rahmen“ des Filmes, Informationen zu beteiligten Film-Autor*innen, Produzierenden, Universität/Hochschule, ggf. Förderern. Impressum, Name und Logo der Universität/Hochschule, ggf. Förderkennzeichen fördernder Institutionen, Personen etc.

Abbildung 7: Filmbestandteile – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Anwendungsbeispiele

Die Möglichkeit, komplexe Inhalte auf einfache Weise dynamisch zu visualisieren, in einzelnen Szenen „Schritt für Schritt“ aufzuzeigen und hierbei synchron zu erläutern, bietet unendliche Einsatzmöglichkeiten der Legetechnik zu allen Lehrthemen. Sie sind sich noch unsicher, welche Inhalte Sie als Legetechnik-Lehrfilm aufbereiten könnten, für welche Thematik sich der Aufwand lohnt? Nachfolgend finden Sie als Inspiration einige fachspezifische Anwendungsbeispiele:

  • Zungenstellung bei Sprachfehlern (Linguistik)
  • Verlauf einer Diabetes Typ II-Erkrankung (Medizin)
  • Projektplanungsphasen: Funktionen und Risiken (Wirtschaftswissenschaften)
  • Einführung in die Struktur des Gutachtenstils (Rechtswissenschaften)
  • Sprachwissenschaft: Lehnwörter der französischen Sprache (Romanistik)
  • Diagnostische Herangehensweisen und Testverfahren bei Hochbegabung (Psychologie)
  • Überblick über Konstruktionsabschnitte (Maschinenbau)
  • Eine kleine Geschichte der Kindheit – von der Antike bis heute (Erziehungswissenschaft)
  • Entwicklung und Praxisanwendung von biomathematischen Formeln (Biomathematik)

Wie Sie an der Aufzählung fachspezifischer Anwendungsbeispiele ersehen können, bieten Legetechnik-Lehrfilme vielfältige Möglichkeiten, Themen in bewegtem Format zu visualisieren. Unterschiedlichste Strukturen, Systeme, Verläufe, Kontexte und kontextuelle Bezüge, Systeme, Chronologien, Analyseschritte, Prozesse, anatomische Relationen, mikroskopische Darstellungen, experimentelle Aufbauten, Design-Kompositionen, usw. lassen sich Element für Element vor der Kamera „legen“, zeitgleich verbal erläutern und kommentieren. Der Kreativität sind bei der Gestaltung der Lege-Elemente und der „Choreographie des Legens“ keine Grenzen gesetzt.

Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Legefilm-Elemente

Nun wird’s kreativ: Ihr Legetechnik-Lehrfilm lebt von den Lege-Elementen, die Sie dafür gestalten oder die Sie bereits in Form von gesammeltem Bildmaterial, Visualisierungen, Karten, Texten, Anschauungsobjekten usw. zur Thematik zur Verfügung haben.

Die typischen Lege-Elemente (z. B. Banner, Pfeile, Wolken, Formen, Kärtchen) bestehen aus Papier oder Pappe und können zwei- oder dreidimensional gefertigt sein. Sie können aber auch Real-Elemente, wie z. B. Gesteinsproben, Kompass, Modelle und Karten, die nicht zu groß sind, sehr gut in Ihren Legetechnik-Lehrfilm integrieren. Gerade der Mix aus klassischen Lege-Elementen aus Papier oder Pappe mit Real-Elementen macht den Film interessant.

Alle Lege- und Real-Elemente sollten hinsichtlich der nachher im Film sichtbaren Proportionen untereinander und auf die jeweilige Größe des Drehuntergrundes (meist eine weiße Tischplatte oder ein weißes Flipchart-Papier) abgestimmt werden.

Sie können die Lege-Elemente selbst zeichnen oder Vorlagen kopieren. Aber seien Sie ruhig mutig, greifen Sie zum Stift und erstellen Sie sich selbst ein kleines Legetechnik-Set, das Sie immer wieder nutzen können. Es trägt Ihre persönliche Handschrift, was Ihrem Film Authentizität verleiht.

Sie können auch Ihr Tablet in den Legetechnik-Lehrfilm integrieren, indem sie es in den Bildausschnitt schieben und dann z. B. am Tablet etwas zum Thema präsentieren. Bei Bild-, Musik- und Videopräsentationen ist das Urheberrecht zu beachten. Bitte nehmen Sie entsprechende Kennzeichnungen der genutzten medialen Produkte vor.

Abbildung 8: Real-Elemente – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Benötigtes Equipment und Material

Legetechnik-Filmerstellung ist nicht aufwändig. Sie besitzen bereits vermutlich alle notwendigen Geräte. Hier eine Liste benötigten Equipments und Materials für den Dreh eines einfachen Legetechnik-Lehrfilmes:

Materialien zur Erstellung eigener Lege-Elemente:

  • Papier und Pappe in Weiß oder auch in verschiedenen Farben;
  • Moderationskarten;
  • Bleistift zum Vorskizzieren der Lege-Elemente;
  • Lineal
  • Schwarze und farbige Stifte (Marker, Flipchart-Stifte) in unterschiedlichen Dicken;
  • Schere zum Ausschneiden der Lege-Elemente;
  • Klebstoff, wenn einzelne Lege-Elemente miteinander verbunden werden sollen;
  • Textauszüge, die auf Lege-Elemente appliziert werden können;

Equipment und Material für die Filmproduktion:

  • Smartphone, Videokamera oder Tablet mit Filmaufnahmefunktion;
  • Headset, um parallel zum Dreh Erläuterungen und Kommentierungen aufzunehmen;
  • Halterung/Stativ, alternativ: Handy-Halterung für das Auto oder 2 Stühle & 1 Brett;
  • Kopierer, um Lege-Elemente zu vervielfältigen;
  • Beleuchtung (Schreibtischlampe);
  • Sauberer Tisch als Untergrund des Drehs;
  • Weißer Tisch oder weiße Unterlage (z. B. Flipchart-Papier), auf dem/der die Lege-Elemente gelegt werden. Sie sollte etwas größer als der Bildausschnitt ausfallen, da die Lege-Elemente dann bereits vorbereitet in Reihenfolge am Rand liegen und entspannt nacheinander ins Bild eingeschoben werden können;
  • farbiges Klebeband zum Markieren der Bildausschnitt-Ränder, damit man während des Legens immer genau weiß, welcher Bereich im Film sichtbar sein wird;
  • Lege-Elemente und Real-Elemente griffbereit und nach Film-Sequenz sortiert, ggf. Tablet, das in den Bildausschnitt hineingeschoben wird;
  • Notebook/PC und ggf. Videobearbeitungsprogramme oder Videobearbeitungs-Apps;
  • Hinweisschild für die Tür (Bitte Ruhe!);
  • Gepflegte, saubere Hände, ohne ablenkenden Schmuck.

Hier finden Sie eine Checkliste.

Abbildung 9: Material und Equipment – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Drehplanung und -durchführung

Wie erstellt man eine praktikable Planung, um den Film umzusetzen? Welche Schritte sollten hierbei beachtet werden?

Zunächst sollte die didaktische Zielsetzung des Legetechnik-Lehrfilmes reflektiert und formuliert werden (Ziele und Funktionen des Films). Insbesondere der didaktischen Reduktion des Themas auf wesentliche Aspekte sollten Sie hierbei besondere Beachtung schenken.

Drehplan und Storyboard

Um die Filmerstellung, den sogenannten „Dreh“, vorzubereiten, empfiehlt es sich, eine tabellarische Drehplanung vorzunehmen und zusätzlich ein Storyboard zu skizzieren.

Der Drehplan

… enthält die einzelnen Szenen des Filmes, deren Inhalte, Ausgestaltungselemente, Texte etc., Sie können darin alle Ideen eintragen und ersehen die jeweiligen Abläufe. Der Drehplan fungiert während der Filmerstellung als wichtige Übersicht zu allen Aktivitäten, wie beispielsweise Lege-Bewegungen, Ablauf der einzelnen Lege-Elemente, Textpassagen.

Das Storyboard

… stellt eine wichtige Ergänzung zum Drehplan dar, es beinhaltet Skizzen zum Aufbau des Bildausschnittes in den jeweiligen Szenen. Hieran orientieren Sie sich während der Filmerstellung, während Sie die Lege-Elemente legen, da deren jeweilig eingeplante Struktur und der Ablauf der „Lege-Choreographie“ darin enthalten ist.

Textpassagen

Die zu sprechenden Textpassagen sollten Sie so kurz und prägnant, wie nur möglich, formulieren. Entweder lernen Sie sie auswendig, was aufwändiger ist oder Sie sprechen sie frei. Beim freien Sprechen empfiehlt es sich, den Text nur stichpunktartig zu notieren, sodass Sie dann frei und authentisch formulieren können, während Sie die entsprechenden Elemente in den Bildausschnitt legen.

Es besteht auch die Möglichkeit, die Texte nach der Filmerstellung als Audiospur einzusprechen und dann in die Filmdatei zu integrieren (Nachvertonung). Qualitativ bietet diese Variante den Vorteil, dass Sie sich besser auf den Text konzentrieren können. Sie ist allerdings mit erheblichem Mehraufwand verbunden, da die Verknüpfung von Bild und Ton über ein Videobearbeitungsprogramm erfolgen muss. Alternativ können Sie aber auch ein Screenvideo-Programm nutzen, was sich etwas einfacher in der Handhabung gestaltet: Der Film läuft auf dem PC-Screen während man selbst zeitgleich über ein Headset die Textpassagen einspricht, während das Screenvideo-Programm im Hintergrund das Screenbild des Filmes sowie die Audio-Impulse zu einer Filmdatei zusammenfügt. Allerdings ist die Auflösungsqualität des Videos nicht sehr hoch, da das Screen-Bild durch das Screenvideo-Programm abgefilmt wird.

Zeitplanung

Hinsichtlich des Zeitaufwandes zur Filmerstellung inklusive Vorbereitung der Elemente, Aufbau des Drehortes, dem eigentlichen Dreh und ggf. nachfolgender Ton-/Videobearbeitung besteht hohe Variabilität. Je nach Perfektionsanspruch, Aufwand, Szenenanzahl, Anzahl der Lege- und Real-Elemente sowie Länge der Textpassagen gestaltet sich die Zeitplanung eines Legetechnik-Lehrfilmes sehr unterschiedlich.

Die folgende Abbildung skizziert schematisch den Zeitaufwand für einen sehr einfach gehaltenen, nicht auf Perfektionismus fokussierten und sehr schnell umgesetzten, fünfminütigen Legetechnik-Lehrfilm zum Thema „Parallelen der Begriffsentwicklung in der französischen und spanischen Sprache“, der im Rahmen eines Workshops innerhalb von zwei Stunden entstand.

Abbildung 10: Zeitaufwand – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

 

Hier ein paar Tipps, die aus der Erfahrung mit Legetechnik und der Umsetzung von Lehrfilmen resultieren:

  • Form follows function
    Es sollte immer ein möglichst kurzer Film werden, der alles Wichtige enthält und Wissen in einem logischen Aufbau und in sich geschlossen präsentiert sowie zur Reflexion/Diskussion anregt.
  • Sechs Minuten Aufmerksamkeit
    Die Aufmerksamkeitsspanne beträgt 6 Minuten, also sollte der Film auch nicht viel länger sein.
  • Weniger ist mehr
    Bei der Lehrfilmgestaltung sollte keine Effekthascherei im Vordergrund stehen, sondern klare Wissensvermittlung. Sonst lenken die Effekte vom Inhalt ab. Allerdings sollten Sie ruhig Akzentuierungen vornehmen, wenn es um besonders wichtige Aspekte geht, z. B. indem ein „am seidenen Faden“ befestigtes Ausrufezeichen scheinbar allein ins Bild schwebt. Weniger ist bekanntlich mehr.
  • Ideensicherung
    Nutzen Sie ein Notizbuch für die Projekte Ihrer Legetechnik-Lehrfilme, in dem Sie Ihre Drehplanung, die Storyboards, Texte und Ideen eintragen und so sichern. Auf diese Weise geht Ihnen keine Ihrer auftretenden Ideen verloren. Denn meist lassen sich nicht alle Ideen in einem Film unterbringen, aber vielleicht schon im nächsten oder übernächsten …
  • Storytelling
    Eine Geschichte, in der das Themenwissen nett verpackt wird, lässt sich von den Lernenden/Studierenden besser merken. Diese kann auch auf der Metapher/dem Symbol zum Thema basierend konstruieren.
  • Interaktion fordern und fördern
    Die Interaktion der Lerngruppe können Sie gezielt mit Aufgaben zur Rezeption des Filmes fordern und fördern. Interaktion sichert die im Film dargebotenen Wissensressourcen durch Eigenengagement der Lerngruppe. Ggf. kann hierzu mit eigens entwickeltem Lege-Element (z. B. mittels einer Figur, die im Filmgeschehen zur Reflexion/Diskussion ermuntert, Frage stellt o. Ä.) zur Interaktion motiviert werden.
  • Legetechnik-Filmerstellung als studentische Aufgabe
    Legetechnik-Filme als Aufgabe von den Studierenden erstellen zu lassen, ist sehr lohnend, da das über das Filmformat zu vermittelnde Wissen durch die Studierenden erarbeitet, dann reduziert und anschließend zielgruppenadäquat dargestellt werden muss. Zudem verfügen Sie anschließend über einen Fundus an Legetechnik-Lehrfilmen, die von Studierenden für Studierende produziert wurden und die Sie nach Einholung der Nutzungserlaubnis weiterhin für Lehrzwecke verwenden können.
  • Lernportale und Selbststudium
    Legetechnik-Lehrfilme bieten sich dazu an, in Lernportale hochgeladen zu werden und den Studierenden dort in kompletten didaktischen Szenarios mit Tests, Foren, Aufgaben und weiterführenden Materialien präsentiert zu werden. Es ist möglich, die Lerngruppe gezielt über den Legetechnik-Lehrfilm und das Lernportal zum Selbststudium zu motivieren.
  • Neue Wege der Wissensvermittlung
    Nutzen Sie Projekte Ihrer Legetechnik-Lehrfilme, um neue Wege der Wissensvermittlung zu beschreiten und auszuprobieren. Sammeln Sie Erfahrungen und entwickeln Sie verrückte Ideen für die Filmgestaltung (z B. über die Design Thinking-Methode, siehe unter Literatur). Ihre Lerngruppe wird die Freude, mit der Sie sich kreativ mit dem ggf. trockenen Thema auseinandergesetzt haben, spüren und dem Lehrfilm begeistert folgen.

Abbildung 11: Good ideas – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Tipps

Hier ein paar Tipps, die aus der Erfahrung mit Legetechnik und der Umsetzung von Lehrfilmen resultieren:

  • Form follows function
    Es sollte immer ein möglichst kurzer Film werden, der alles Wichtige enthält und Wissen in einem logischen Aufbau und in sich geschlossen präsentiert sowie zur Reflexion/Diskussion anregt.
  • Sechs Minuten Aufmerksamkeit
    Die Aufmerksamkeitsspanne beträgt 6 Minuten, also sollte der Film auch nicht viel länger sein.
  • Weniger ist mehr
    Bei der Lehrfilmgestaltung sollte keine Effekthascherei im Vordergrund stehen, sondern klare Wissensvermittlung. Sonst lenken die Effekte vom Inhalt ab. Allerdings sollten Sie ruhig Akzentuierungen vornehmen, wenn es um besonders wichtige Aspekte geht, z. B. indem ein „am seidenen Faden“ befestigtes Ausrufezeichen scheinbar allein ins Bild schwebt. Weniger ist bekanntlich mehr.
  • Ideensicherung
    Nutzen Sie ein Notizbuch für die Projekte Ihrer Legetechnik-Lehrfilme, in dem Sie Ihre Drehplanung, die Storyboards, Texte und Ideen eintragen und so sichern. Auf diese Weise geht Ihnen keine Ihrer auftretenden Ideen verloren. Denn meist lassen sich nicht alle Ideen in einem Film unterbringen, aber vielleicht schon im nächsten oder übernächsten …
  • Storytelling
    Eine Geschichte, in der das Themenwissen nett verpackt wird, lässt sich von den Lernenden/Studierenden besser merken. Diese kann auch auf der Metapher/dem Symbol zum Thema basierend konstruieren.
  • Interaktion fordern und fördern
    Die Interaktion der Lerngruppe können Sie gezielt mit Aufgaben zur Rezeption des Filmes fordern und fördern. Interaktion sichert die im Film dargebotenen Wissensressourcen durch Eigenengagement der Lerngruppe. Ggf. kann hierzu mit eigens entwickeltem Lege-Element (z. B. mittels einer Figur, die im Filmgeschehen zur Reflexion/Diskussion ermuntert, Frage stellt o. Ä.) zur Interaktion motiviert werden.
  • Legetechnik-Filmerstellung als studentische Aufgabe
    Legetechnik-Filme als Aufgabe von den Studierenden erstellen zu lassen, ist sehr lohnend, da das über das Filmformat zu vermittelnde Wissen durch die Studierenden erarbeitet, dann reduziert und anschließend zielgruppenadäquat dargestellt werden muss. Zudem verfügen Sie anschließend über einen Fundus an Legetechnik-Lehrfilmen, die von Studierenden für Studierende produziert wurden und die Sie nach Einholung der Nutzungserlaubnis weiterhin für Lehrzwecke verwenden können.
  • Lernportale und Selbststudium
    Legetechnik-Lehrfilme bieten sich dazu an, in Lernportale hochgeladen zu werden und den Studierenden dort in kompletten didaktischen Szenarios mit Tests, Foren, Aufgaben und weiterführenden Materialien präsentiert zu werden. Es ist möglich, die Lerngruppe gezielt über den Legetechnik-Lehrfilm und das Lernportal zum Selbststudium zu motivieren.
  • Neue Wege der Wissensvermittlung
    Nutzen Sie Projekte Ihrer Legetechnik-Lehrfilme, um neue Wege der Wissensvermittlung zu beschreiten und auszuprobieren. Sammeln Sie Erfahrungen und entwickeln Sie verrückte Ideen für die Filmgestaltung (z B. über die Design Thinking-Methode, siehe unter Literatur). Ihre Lerngruppe wird die Freude, mit der Sie sich kreativ mit dem ggf. trockenen Thema auseinandergesetzt haben, spüren und dem Lehrfilm begeistert folgen.

Abbildung 11: Good ideas – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)

Barrierefreiheit von Lehrvideos

Der Einsatz von Lehrvideos bringt wie beschrieben viele Vorteile mit sich. Für Studierende mit einer Hör-Beeinträchtigung können Filme jedoch zum Problem werden, wenn keine Untertitel vorhanden sind. Denn sie können die gesprochene Sprache nicht in jedem Fall gut hören, und werden somit in der Lehre benachteiligt.

In diesem Leitfaden zur Erstellung von Untertiteln für universitäre Lehrveranstaltungen gehen die Autor*innen auf die Anforderungen zur Untertitelung für Menschen mit Hörbehinderung ein, stellen Standards zur Untertitelgestaltung dar, und erläutern die Erstellung von Untertiteln mit den frei verfügbaren Programmen Aegisub und VLC-Player (wenn eine Konvertierung des Videos notwendig ist). So werden beispielsweise zwei, maximal drei Zeilen mit je maximal 37 Zeichen pro Einblendung empfohlen, Sie bekommen Hinweise zur Standzeit der Untertitel, und es sollten einfache statt Schachtelsätzen verwendet werden.

Weitere Tipps für den Einsatz von Videos in der Lehre hält der Deutsche Verein für Blinde und Sehbehinderte in Studium und Beruf e.V. (DVSB) in einem Praxisleitfaden parat. Darin heißt es u.a.: "Verbalisieren Sie alle Inhalte knapp und klar, die ausschließlich visuell wahrgenommen werden. Dabei können Sie entweder Sprecherpausen während des Films nutzen, oder Sie fassen die fehlenden Informationen nach dem Film zusammen. (...)
Alle grafischen und videobasierten Informationen müssen textbasierte Alternativen besitzen, und alle Inhalte müssen unabhängig vom gewählten Layout verfügbar und unterscheidbar sein. Auch eine klare und unmissverständliche Struktur, zum Beispiel durch ein verlinktes Inhaltsverzeichnis oder durch Textmarken, trägt sehr zur Barrierefreiheit des digitalen Angebotes bei."

Drehbuch

Es ist äußerst hilfreich, für Ihr Videoprojekt vorab ein Drehbuch bzw. Storyboard zu erstellen, um die Aufnahmezeit effizienter zu gestalten und den Inhalt passend auf das didaktische Szenario abzustimmen. Bei einem Drehbuch handelt es sich um eine ausführliche Beschreibung der von Ihnen zu konstruierenden medialen Lerneinheit. Für Sie als Autor*innen ist das selbsterstellte Drehbuch eine Hilfestellung, um Ihre Ideen und Inhalte zu strukturieren und zu editieren. Günstig ist hierbei die Verwendung von (digitalen) Vorlagen, die Ihnen die Konzeption erleichtern. Hierfür können Sie ein normales Textverarbeitungs- oder Präsentationsprogramm verwenden oder Sie suchen im Internet nach einer digitalen Vorlage, die für Ihre Zwecke optimal passt.

Auch wenn es Ihnen zunächst kleinschrittig vorkommt, es lohnt sich definitiv aufzuschreiben, was Sie sagen und transportieren wollen. Legen Sie in Ihrem Drehbuch auch den Titel Ihres Lern- und Erklärvideos fest; mit einem prägnanten und kurzen Titel sorgen Sie dafür, dass Ihre Studierenden das Video später besser finden und zuordnen können. Es wird empfohlen, die ersten Sekunden im Video darauf zu verwenden, ggf. sich, das Thema und den Inhalt des Videos knapp vorzustellen. Im Mittelteil präsentieren Sie Ihre Inhalte und zum Schluss des Videos fassen Sie idealerweise das Gesehene noch einmal prägnant zusammen und verweisen auf weiterführende Literatur, Kontaktmöglichkeiten oder ähnliches.

Ganz nach Verwendungszweck und Inhalt Ihres Lern- und Erklärvideos sollten Sie sich einen zeitlichen Rahmen von ca. 2 bis 7 Minuten stecken. Diese Faustregel empfiehlt sich für die Länge eines Videos zu Lernzwecken im Internet, damit die Aufmerksamkeit der Zusehenden gewährleistet ist.

Mit Ihrem Drehbuch haben Sie vorab eine Schnittstelle zwischen der Darstellung von reinen Fachinhalten und der Einbindung technischer Aspekte in Ihr Video, wie z. B. Links, zusätzlichen Tonsequenzen, Textblöcken oder Effekts, vollzogen. Dieses Vorgehen hilft beim gesamten Prozess der Videoerstellung.

Das eLearning-Team der RUB ist Ihnen gerne bei der Suche nach passenden Programmen zur Audio- und Videoerstelllung behilflich. Schauen Sie zur eigenen Vorbereitung gerne auch einmal in den offenen Moodle-Kurs zum Thema Bildrechte rein. Bei detaillierteren Fragen zu Ihrer Medienproduktion und dem Medienservice an der RUB kontaktieren Sie gerne auch die Kolleg*innen von IT.Services.

Mit Videos und Digital Storytelling für das eigene Studienfach begeistern

Ein interdisziplinäres Lehr-Lernprojekt

Im hier vorgestellten Lehr-Lernkonzept steht die studentische Produktion von Kurzvideos als digitale Medien im Vordergrund. Im Rahmen eines Seminars produzieren Studierende eigene drei- bis fünfminütige Videos über ihre eigene Studienfachwahl und reflektieren den Produktionsprozess als neue, digitale Form der Wissenschaftskommunikation. Das Projekt wurde im Sommersemester 2020 mit zunächst 20 Bachelor-Studierenden im Optionalbereich der Ruhr-Universität Bochum (RUB) realisiert, aufgrund von Covid-19 als rein digitales Format und mit der Plattform Moodle. Der Moodle-Kurs wird in Teilen als OER über OpenRUB zur Verfügung gestellt. 16 Studierende schlossen den Kurs mit einem Video und einer abschließenden Reflexion ab.  
Das Seminar wurde in der Zusammenarbeit mit dem Bereich eLearning des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik konzipiert und durchgeführt.

Zielsetzung und didaktische Idee

Lehr- und Lernziele des Projektkurses waren die Produktion eines eigenen Videos über die Studienfachwahl und darüber die Aneignung von Videotechnologien als digitale Medien- und Informationskompetenz (1), die Auseinandersetzung und Reflexion mit der eigenen Studienwahl (2) sowie die Reflexion des Produktionsprozesses als neue, digitale Form der Wissenschaftskommunikation und dabei insbesondere der Aufbereitung von biografischem Wissen im Videoformat als Übersetzungsprozess/ Wissenstransfer (3).

Im ersten Teil des Seminars entwickelten die Studierenden anhand eines Leitfadens (vgl. offener Moodlekurs) Schritt für Schritt eine Ideenskizze zum Video, in der die Geschichte und Zielsetzung zum Video entwickelt wurden, sowie ein Storyboard, in der die graphische und technische Umsetzung dargestellt wurde. Verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung von Videos, Schnittprogrammen und Formen der Lizenzierung wurden in einem mit dem Projekt e-Team Digitalisierung konzipierten und durchgeführten Workshop vorgestellt.  Im zweiten Teil des Seminars produzierten die Studierenden ihr eigenes Video, welches in einer gemeinsamen Abschlusssitzung vorgestellt wurde. Die Studierenden konnten im Rahmen des Seminars fünf Leistungspunkte erwerben.  

Ziel des Einsatzes von Moodle war es, dass die Studierenden flexibel auf digital aufbereitete Lehrinhalte zurückgreifen und sich Feedback geben können. Zu jeder Sitzung gab es (Schreib-)-Aufgaben, wie die Erstellung eines Skripts, Storyboards oder einer Videoversion, die Vergabe von Peer-Feedback oder Reflexionsaufgaben zur eigenen Studienwahl sowie zum Produktionsprozess des Videos. Anhand eines Fortschrittsbalkens in Moodle konnten die Studierenden sehen, wann die nächsten Abgaben anstehen und wie weit sie im Lern- und Produktionsprozess schon vorangeschritten sind. Online wurde das Lernen durch Lernvideos und Tutorials des e-Team Digitalisierung zur Erstellung eines Skripts, Storyboards und zur Videoproduktion unterstützt.

Ablauf des Seminars. Quelle: eigene Darstellung

Letztendlich lässt sich das Seminar als rein digitales Format oder auch als Blended-Learning-Format im Wechselspiel aus Präsenzsitzungen und Online-Instruktionen beispielsweise in Moodle durchführen. Zu welchem Thema Sie im Rahmen Ihres Seminars Videos erstellen wollen lassen, ist Ihnen als Lehrperson überlassen. Da es sich hier um ein interdisziplinäres Format handelte, habe ich den eigenen Studiengang als gemeinsamen Bezugspunkt des Lernens gewählt. Die Präsentation des eigenen Studienfachs stellt dabei eine niedrigschwellige Form der Wissenschaftskommunikation dar. Da die Studierenden ihr Video alle zum gleichen Thema drehten, konnte ich die Reflexion der eigenen Studienwahl sowie des Produktionsprozesses als Lernziele auswählen. Durch die Interdisziplinarität und die eingebauten Reflexionsleistungen können die Studierenden schon im Bachelor beginnen, sich über ihre Fachdisziplinen hinaus auszutauschen und sich mit den Besonderheiten ihres eigenen Fachs und der Spezifika anderer Fächer vertraut machen. Zugleich wurde den Studierenden im Rahmen des Seminars bewusst, dass sie mit ähnlichen Fallstricken wie Vorurteilen gegenüber dem eigenen Studiengang von Anderen oder unklare Berufsperspektiven in ihrer biografischen Entwicklung zu kämpfen haben. Dies wirkte bei den Studierenden sehr verbindend und sehr stärkend. Wenn Sie die Reflexion nicht als Lernziel setzen und das Seminar im Rahmen Ihres Faches anbieten wollen, bieten sich ein anderer Themeneinstieg und die Wahl anderer Prüfungsleistungen an. Wie sehr Sie den Produktionsprozess gemeinsam mit den Studierenden gestalten wollen und sich auch für eine gemeinsame Gestaltungsweise entscheiden und z.B. die gleichen Schnitt-Programme nutzen wollen, ist Ihnen überlassen und hängt sicherlich auch von den Möglichkeiten des Lehr-Lern-Settings ab. Im Folgenden möchte ich kurz den Aufbau des Seminars beschreiben, um exemplarisch Einblick zu geben.

Ablauf

Einführung in das Kursthema

In der ersten Sitzung stand auf der formalen Ebene das Kursformat, das Kennenlernen sowie die Prüfungsleistungen im Vordergrund. Inhaltlich führte ich in der ersten Sitzung in das Thema Videos als Form der Wissenschaftskommunikation, in das Digital Storytelling sowie in das Verfassen eines Skripts als Grundlage für das Storyboard ein.

Ich empfehle Ihnen dafür eine kurze Einführung in Ziele und Formen der Wissenschaftskommunikation zu geben. Videos vom MaiLab wie zum Beispiel "Ein Liebesbrief an die Wissenschaft" bieten sich dafür besonders an. Davon ausgehend verdeutlichte ich den Studierenden die Bedeutung der digitalen Wissenschaftskommunikation. Wissenschaftskommunikation kann demnach sowohl bedeuten, die Öffentlichkeit für das eigene Studienfach oder für die Wissenschaft im Allgemeinen zu begeistern als auch konkret über methodische Vorgehensweisen und Ergebnisse aufzuklären.

Darüber hinaus empfehle ich Ihnen, in der ersten Sitzung in die Charakteristika des Digital Storytellings und in die Anforderungen an die zu erzählende Geschichte und an die Formalia des Videos einzuführen. Zudem führte ich in die Heldengeschichte als Möglichkeit des Storytellings ein und stellte zwei Möglichkeiten vor, wie diese Form des Geschichtenerzählens angewandt werden kann.

Zu den ersten fünf Aufgaben der Studierenden, die sie eigenständig online bearbeiteten, gehörte es, Schritt für Schritt ein Skript zu entwickeln. Nach der Abgabe per Moodle eine Woche nach der ersten Sitzung gaben die Studierenden je fünf Kommiliton*innen per Moodle ein erstes Peer-Feedback. Auch dafür gab ich ihnen eine Woche Zeit. Die Leitfragen für das Peer-Feedback waren:

  • Was gefällt dir an der Geschichte?
  • Was gefällt dir nicht an der Geschichte?
  • Zu lang, zu kurz, angemessene Länge?
  • Welche Assoziationen und weitere Ideen für die Umsetzung hast du?

Workshop zur Videogestaltung und -produktion

Nachdem die Studierenden ihr Drehbuch entwickelt und sich gegenseitig dazu eine Rückmeldung gegeben haben, fand der gemeinsame Workshop mit zwei studentischen e-Team-Mitarbeiter*innen statt. Zu Beginn der zweieinhalbstündigen Sitzung gab ich den Studierenden ein Feedback zu ihren Drehbüchern und machte nochmal generelle Anmerkungen zu Aspekten, die mir aufgefallen waren. Im Anschluss daran folgte ein Vortrag zu Möglichkeiten der Gestaltung der Videos und zu Formen der Lizenzierung, die bei der Auswahl von Materialien für die Videos zu beachten sind. Die Präsentation und ein Video wurden von den studentischen e-Team-Mitarbeiter*innen als digitale Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt. Für die Erstellung des Storyboards bietet es sich an, den Studierenden Kriterien für den Aufbau an die Hand zu geben. Auf das im nächsten Schritt zu erstellende Storyboard gaben sich die Studierenden über Moodle ein Peer-Feedback. Als erste Reflexionsaufgabe galt es für die Studierenden in ca. 1000 Zeichen zu beantworten, was sie aus dem Peer-Feedback gelernt haben. Nach der finalen Abgabe des Drehbuchs und Storyboards, gingen die Studierenden in die Produktionsphase über.

Begleitung des Produktionsprozesses, Sitzungs- und Beratungsgestaltung

Zu Beginn der Produktionsphase bot ich den Studierenden eine Sitzung per Videokonferenz an, um offene Fragen zur kreativen und technischen Umsetzung zu klären. Die Studierenden tauschten sich über mögliche Programme und zu den von ihnen genutzten Techniken aus. Insgesamt gab es in dieser Sitzung weniger Austauschbedarf als ich erwartet hatte. Viele Fragen insbesondere zu den Lizenzierungen von Videomaterial wurden hingegen im Laufe der Produktion individuell per E-Mail an mich gerichtet.

Auch auf die erste Videoversion gaben sich die Studierenden wechselseitig ein Peer-Feedback und jede*r Studierende gab fünf anderen Studierenden ein Feedback zu den Kriterien an Videos (vgl. unten). Im Anschluss reflektierten die Studierenden, inwiefern sie ihr Video aufgrund des Peer-Feedbacks verändern werden. In einer Austauschsitzung, die nach dem Peer-Feedback angesetzt war, hatten die Studierenden erstaunlich wenig Austauschbedarf. Längere Zeit haben wir über die Begutachtungstabelle, die wie oben schon erwähnt auch dem Peer-Feedback zugrunde lag, gesprochen. In gemeinsamer Abstimmung passte ich die Begutachtungstabelle an. Zum Beispiel war es den Studierenden wichtig, dass die Nutzung von lizenzfreiem Videomaterial kein Bewertungskriterium darstellt, da einige Studierende ihr Video nicht veröffentlichen möchten. Da ich bei der Konzeption der Veranstaltung darüber nachgedacht hatte, die Studierenden die Bewertungskriterien mitbestimmen zu lassen, war das eine spannende Vorgehensweise, die sich aus der Situation ergeben hat. Zudem haben wir in der Sitzung gemeinsam diskutiert, inwiefern eine Öffnung der Abschlusssitzung für weitere Personen gewünscht ist oder nicht, da die Videos einen sehr persönlichen Inhalt haben. Letztendlich ließ ich die Studierenden über Moodle abstimmen, ob sie eine geschlossene Sitzung oder eine erweiterte Sitzung bevorzugen. Dabei kommunizierte ich klar, dass ich die Abschlusssitzung geschlossen halten werde, sobald nur ein*e Studierende*r sich gegen die Öffnung entschiedet. Zudem fragte ich die Studierenden, wer sein Video über möchte. Einige Studierende entschieden sich dafür, ihre Videos auf Opencast der RUB zu veröffentlichen: Video 1 / Video 2 / Video 3

Gestaltung der Abschlusssitzung

Die vierstündige Abschlusssitzung fand als Videokonferenz im internen Rahmen statt. Ich eröffnete die Sitzung mit einer Honorierung des Semesters und dem Erreichten. Die Präsentationen der Videos unterteilte ich in zwei inhaltliche Blöcke "Block 1: Auf dem Weg zum Studium. Folg' deinem Traum!" und "Block 2: Mehr als du denkst. Ich zeig dir, was ich kann! Oder auch: Ich mach mein Ding, egal was die anderen sagen!". Als besonderes Element erzählte ich selbst als Lehrende vor jedem Block meine eigene Geschichte dazu und unterstützte das Erzählte mit selbst gestalteten Karten mit Graphic Recording Darstellungen.

Die Studierenden sollten ihre Präsentation an folgenden Leitfragen orientieren:

  • Was war meine Motivation für die Teilnahme am Seminar?
  • Was hat mich dazu bewegt, diese Geschichte zu erzählen und das Video so zu gestalten?
  • Drei Tipps zur Produktion des Videos: Was habe ich gelernt und würde ich beim nächsten Mal anders machen bzw. was rate ich anderen Studierenden?
  • Wer mag: Präsentation des Videos per Screensharing

Die Studierenden hatten jeweils zehn Minuten Zeit für die Präsentation. Im Anschluss konnten noch Fragen und Kommentare gestellt werden. Durch die unterschiedlichen Videos entstanden ein buntes Potpourri und eine wertschätzende, persönliche Atmosphäre. Nach je drei Videos machten wir eine zehnminütige Pause.

Nachdem ich im Anschluss an die Präsentation, die bis zum Ende des Semesters abzugebende abschließende Reflexionsaufgabe vorstellte und auf Reflexionsaufgaben und Evaluationsbögen hingewiesen habe, schlossen wir den Workshop mit einer Feedbackrunde ab. Dazu bat ich die Studierenden, mir auf die Fragen: "Was fand ich gut?“ und „Was könnte beim nächsten Mal anders gemacht werden?" eine Antwort zu geben.

Potenziale und Herausforderungen

In der Abschlusssitzung stellte sich nochmal heraus, dass die Veranstaltung für die Studierenden einen großen Mehrwert darstellte, da viele in ihrem Studiengang den Praxisbezug vermissen. Einige Studierende studieren Medienwissenschaft und hatten dennoch bisher wenig Erfahrung mit dem Erstellen von Videos sammeln können. Viele der Studierenden sagten, dass sie sonst wenig Projektbezug haben. Zudem nannten viele Studierende eine Faszination für Bewegtbilder als Motiv zum Besuch der Veranstaltung.

Die Studierenden berichteten, viel in der Veranstaltung über sich selbst gelernt zu haben (Selbstreflexion). Viele erzählten, dass sie mit Perfektionsansprüchen bei der Videoerstellung "zu kämpfen" gehabt hätten und lernen mussten, "auch mal fünfe gerade sein zu lassen". Im Austausch mit anderen Studierenden und insbesondere beim Peer-Feedback sei es wichtig gewesen, die eigene Position finden, wenn das Peer-Feedback unterschiedlich ausgefallen sei. Besonders am Seminar war, dass sich die Studierenden mit ihren Geschichten geöffnet haben. Viele sagten, dass die Reflexion für das Studium generell hilfreich war. Das war in den Lernzielen so intendiert. Bei vielen Studierenden scheint es die Studienwahl bestätigt zu haben. Andere erzählten, dass sie herausgefunden haben, wie sie ihr Studium in der Zukunft ausrichten möchten.

Bei der didaktischen Realisierung stellte Moodle ein großes Potential dar, da die Studierenden dort ihren Fortschritt sehen und sich über anstehende Aufgaben informieren konnten. Auch Tools wie das Peer-Feedback und die Nutzung des Forums für Schreibaufgaben haben sehr gut funktioniert.

In der Ausgestaltung der Lehre ist dabei insbesondere bei diesem Seminarthema der persönliche Inhalt der Videos herausfordernd. So habe ich die Studierenden in die Frage, inwiefern die Videos veröffentlicht werden sollen, mit einbezogen. Unabhängig von der Veröffentlichung muss im Rahmen des Seminars eine persönliche, vertraute Atmosphäre geschaffen werden, die die Öffnung der Studierenden begleitetet. Insbesondere als rein digitales Format ist solch eine Öffnung, ohne ein persönliches Kennenlernen, herausfordernd herzustellen. Im hier vorgestellten Format gelang dies mitunter gut, da ich mich als Lehrende selbst mit meiner Biografie und Erfahrungen zeigte und die Studierenden große Lust am Experimentieren hatten und offen dafür waren, gemeinsam in den Austausch zu biografischen Hürden und Chancen zu gehen. 

Für weitere Seminare zu diskutieren ist, inwiefern die Studierenden ihr individuelles Video drehen und sich gegenseitig Peer-Feedback geben oder inwiefern auch Gruppenarbeiten interessant sind. Einige Studierende meldeten zurück, dass sie auch Lust auf eine Videoproduktion in der Gruppe gehabt hätten. Aufgrund von Covid-19 war dies in dem hier durchgeführten Seminar nicht möglich. Während viele das Peer-Feedback sehr hilfreich fanden, haben sich einzelne Studierende weniger Peer-Feedback und mehr fokussiertes Lehrenden-Feedback gewünscht.

Prüfung

Begutachtung des Reflexionsprozesses und Videoproduktes

Ausgehend von den oben genannten Lernzielen entschied ich mich sowohl den Reflexionsprozess als auch das Video zu bewerten. Die Erstellung und Überarbeitung des Skripts und Storyboards sowie das Peer-Feedback zu den verschiedenen Formen des Produktionsprozesses setzte ich als verpflichtenden unbenoteten Bestandteil der Veranstaltung.

Bestandteile des Seminars. Quelle: eigene Darstellung
 

Im Folgenden sehen Sie die Bewertungskriterien für das Peer-Feedback für das Drehbuch und das Video sowie für die Benotung des Videos (1 Punkt pro Kriterium, maximal 15 Punkte).

Bewertungskriterien für Peer-Feedback für das Drehbuch und das Video sowie für die Benotung des Videos (1 Punkt pro Kriterium, maximal 15 Punkte); Quelle: eigene Darstellung

Für jedes erfüllte Kriterium gab es einen Punkt. Die Tabelle habe ich den Studierenden in der ersten Sitzung vorgestellt. Mit Blick auf diese Kriterien haben sich die Studierenden Feedback zu ihrem Drehbuch und Storyboard sowie auf ihre erste Videovariante gegeben. In der Sitzung zum Sneak Preview diskutierte ich mit den Studierenden über die Kriterien und wir nahmen gemeinsam noch eine Veränderung von Kriterien vor. Dadurch ließ ich die Studierenden den Begutachtungsprozess mitentscheiden (Die Änderungen sind in der Tabelle in rot markiert).

In Anlehnung an die im Bereich Hochschuldidaktik des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik der RUB erarbeiteten Kriterien zur Begutachtung von Reflexionsprozessen bewerte ich die Reflexionsfragen. Hier gibt es fünf Kriterien, die mit maximal drei Punkten bewertet werden können, sodass die Studierenden maximal 15 Punkte erreichen konnten. Welche Reflexionsfrage zu welchem Kriterium passt, habe ich für die Studierenden in einer weiteren Tabelle transparent gemacht.

Anforderungen an die Reflexionsaufgaben

Kriterien zur Beurteilung reflexiver Praxis (maximal 15 Punkte)

 

Sehr gut (3 Punkte)

Gut (2 Punkte)

Akzeptabel (1 Punkt)

Nicht akzeptabel (0 Punkte)

Reflexion des Lernstandes

Reflexive Passagen zeigen eine Auseinandersetzung mit dem eigenen (fachlichen) Lernstand und Wissenslücken – und daraus abgeleitete Erkenntnisse und Handlungen

Reflexive Passagen zeigen eine Auseinandersetzung mit dem eigenen (fachlichen) Lernstand und Wissenslücken

Es finden sich ein bis zwei reflexive Passagen zum eigenen Lernstand

Reflexive Passagen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen (fachlichen) Wissen und Wissenslücken fehlen

Reflexion der Lernstrategie

Die eigenen Lernprozesse werden vor dem Hintergrund (fachlichen) Wissens dargestellt – und daraus abgeleitete Erkenntnisse und Handlungen

Die eigenen Lernprozesse werden vor dem Hintergrund (fachlichen) Wissens dargestellt

Reflexive Passagen beinhalten an ein bis zwei Stellen eine Darstellung der eigenen Lernprozesse

Die Darstellung der eigenen Lernprozesse fehlt

Reflexion der Person und persönlichen Entwicklung

Reflexive Passagen offenbaren das Nachdenken über die Person – und daraus abgeleitete Erkenntnisse und Handlungen

Reflexive Passagen offenbaren das Nachdenken über die Person

Es finden sich ein bis zwei reflexive Passagen zur eigenen Person

Reflexive Passagen über die eigene Person fehlen

Reflexive Passagen zeigen ein Selbst-Bewusstsein über die persönliche Entwicklung im Seminar / Semester / Studium

Reflexive Passagen beziehen sich auf die persönliche Entwicklung im Seminar / Semester / Studium

Es finden sich ein bis zwei reflexive Passagen zur persönlichen Entwicklung im Seminar / Semester / Studium

Reflexive Passagen zur persönlichen Entwicklung im Seminar / Semester / Studium  fehlen

Umgang mit Rückmeldungen & Feedback

Rückmeldungen von Kommiliton*innen/Lehrenden werden konkret beschrieben und kritisch reflektiert

Rückmeldungen von Kommiliton*innen/ Lehrenden werden beschrieben

Eine Rückmeldung von Kommiliton*innen/Lehrenden wird beschrieben

Rückmeldungen von Kommiliton*innen/ Lehrenden fehlen

 

Maximal konnten sie 30 Punkte erreichen. Auch die sich daraus ergebende Benotungstabelle habe ich den Studierenden zur Verfügung gestellt, sodass ich hier auf maximale Transparenz setzte.

Reflexionsaufgaben (insgesamt 2 Seiten) und Benotungstabelle

Aufgaben

Kriterien in der Benotungstabelle

Wie war es meine Studienwahl zu reflektieren?

Reflexion im Allgemeinen (kein Kriterium in der Tabelle, welches benotet wird)

Wie war das Erstellen des Skripts- und Storyboards für mich?

Reflexion im Allgemeinen (kein Kriterium in der Tabelle, welches benotet wird)

Wie war der Video-Produktionsprozess für mich?

Reflexion im Allgemeinen (kein Kriterium in der Tabelle, welches benotet wird)

Wie haben mir die Kursmaterialien geholfen? Was habe ich gelernt? Was bleibt offen?

 

Reflexion der Lernstrategie

 

Hier (für drei Punkte):

 

Die eigenen Lernprozesse werden vor dem Hintergrund (fachlichen) Wissens dargestellt – und daraus abgeleitete Erkenntnisse und Handlungen

Welche Kompetenzen habe ich mir angeeignet? Und besonders: Was habe ich über den Umgang mit Medien gelernt?

Reflexion des Lernstandes

 

Hier (für drei Punkte):

Reflexive Passagen zeigen eine Auseinandersetzung mit dem eigenen (fachlichen) Lernstand und Wissenslücken – und daraus abgeleitete Erkenntnisse und Handlungen

Inwiefern hat das Modul meinen Blick auf mein Studium verändert?

Reflexion der Person und persönlichen Entwicklung

 

Hier (für drei Punkte):

Reflexive Passagen zeigen ein Selbst-Bewusstsein über die persönliche Entwicklung im Seminar / Semester / Studium

Inwiefern hat mir die Auseinandersetzung mit anderen KommilitonInnen bei der Videoproduktion geholfen? Was habe ich darüber hinaus von anderen KommilitonInnen gelernt?

Reflexion der Person und persönlichen Entwicklung

 

Hier (für drei Punkte)

Reflexive Passagen offenbaren das Nachdenken über die Person – und daraus abgeleitete Erkenntnisse und Handlungen

 

Fazit: Lessons Learned

Das innovative Lehrkonzept können Sie an unterschiedliche Formate anpassen. Für mein Seminar war es eine Bereicherung, mir technische Unterstützung durch das eLearning und den IT.Service der RUB zu holen.

Bei der Begleitung des Produktionsprozesses hat es den Studierenden sehr gut gefallen, dass sie viele Freiheiten hatten. Hier rate ich Ihnen dazu, zu schauen, wie viel Vorgaben und Begleitung die Gruppe braucht. Möglicherweise bietet es sich an, gemeinsam in Arbeitsgruppen Videos zu produzieren und sich gemeinsam in die Programme einzuarbeiten.

Im Rahmen dieser Veranstaltung haben die Lernziele und Prüfungsaufgaben im Sinne eines Constructive Alignments sehr gut ineinandergegriffen. In Bezug auf die Begutachtung des Videos und des Reflexionsprozesses bin ich froh, dass ich die Kriterien den Studierenden transparent gemacht und die Kriterien für das Video mit ihnen diskutiert habe.

Transfermöglichkeiten in andere Bereiche

Wissenschaftskommunikation, Digital Storytelling und Videos als Format lassen sich auf andere Themen anwenden. Im von mir zusammen mit Sabrina Zajak realisierten Vorgänger-Projekt zum Academic Videoclipping drehten die Studierenden zum Beispiel Videos über ihre eigenen Forschungsergebnisse. Über Aufbau sowie zu Potentialen und Herausforderungen in diesem Format habe ich zusammen mit Sabrina Zajak einen Beitrag veröffentlicht (vgl. Zajak/Gottschalk 2020 und Gottschalk/Zajak 2020). Im Anschluss an erste Forschungs- oder Bachelorarbeiten lässt sich solch ein Format sicherlich auch konzipieren.

Zudem lassen sich Videos über fachspezifische Inhalte oder methodische Vorgehensweisen erstellen. Auch lässt sich das Kursthema dieses Seminars weiterdenken. Die Reflexion des eigenen Studiengangs scheint dabei besonders für interdisziplinäre Seminare interessant, da so ein gemeinsamer Bezugspunkt für den Lernprozess besteht.

Hörtipp: Podcast zur Lehrveranstaltung

In diesem Interview erzählt Ines Gottschalk vom Lehr-Lern-Projekt, die Entstehung des Konzepts und die Zusammenarbeit mit dem eTeam der RUB. Sie thematisiert die Motivation der Studierenden und die Nachhaltigkeit der Lehrveranstaltung.

Literatur(tipps)

Literatur zum Beitrag

Ameseder, Christian; Ettl-Hubert, Silvia (2019): Die Wirkung von Storytelling in der Wissenschafts-PR. In: Katharina Lobinger (Hg.): Handbuch Visuelle Kommunikationsforschung (Handbuch visuelle Kommunikationsforschung), S. 357–373.

Dernbach, Beatrice; Kleinert, Christian; Münder, Herbert (2013): Einleitung: Die drei Ebenen der Wissenschaftskommunikation. In: Beatrice Dernbach, Christian Kleinert und Herbert Münder (Hg.): Handbuch Wissenschaftskommunikation. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 1–15.

Gerber, Alexander (2013): Vorhang auf für Phase 5. Trendstudie: 30 Delphi-Experten analysieren Zukunftsszenarien. In: Beatrice Dernbach, Christian Kleinert und Herbert Münder (Hg.): Handbuch Wissenschaftskommunikation. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 385–392.

Gottschalk, Ines; Zajak, Sabrina (2020): Academic Videoclipping als digitale Lehrmethode – Potentiale und Herausforderungen in der didaktischen Konzeption und Umsetzung eines innovativen Lehr-Lernsettings. In. J. Straub et al. (Hrsg.), Forschendes Lernen an Universitäten. Prinzipien, Methoden Best-Practices an der Ruhr-Universität Bochum. Wiesbaden: Springer VS, S. 205-213.

Leßmöllmann, Annette (2013): Social Media: die neue Öffentlichkeit. In: Beatrice Dernbach, Christian Kleinert und Herbert Münder (Hg.): Handbuch Wissenschaftskommunikation. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 251–257..

Niederhauser, Jürgen (2020): Wissenschaftssprache und Wissenschaftskommunikation. In: Jörg Kilian, Thomas Niehr und Jürgen Schiewe (Hg.): Handbuch Sprachkritik. 1. Auflage 2020. Stuttgart: J.B. Metzler, Part of Springer Nature - Springer-Verlag GmbH; J.B. Metzler, S. 295–301

Reinmann, Gabi; Hartung, Silvia; Florian, Alexander (2014): Akademische Medienkompetenz im Schnittfeld von Lehren, Lernen, Forschen und Verwalten. In: Peter Imort und Horst Niesyto (Hg.): Grundbildung Medien in pädagogischen Studiengängen. München (Medienpädagogik interdisziplinär, 10), S. 319–332.

Winde, Mathias (2017): Hochschulbildung 4.0 als Herausforderung für die Organisation des Studiums und die Institution Hochschule. In: Die Hochschule: Journal für Wissenschaft und Bildung 26 (1), S. 111–119.

Zajak, Sabrina & Gottschalk, Ines (2020): Forschendes Lernen als öffentliche Sozialforschung: Zum Konzept der öffentlichen Lehrforschung. In: Selke, Stefan, Bude, Heinz, Jende, Robert, Lessenich, Stephan & Neun, Oliver (Hg.) (2020): Handbuch „Öffentliche Soziologie“. Wiesbaden

Zawacki-Richter, Olaf; Kergel, David; Kleinefeld, Norbert; Muckel, Petra; Stöter, Joachim; Brinkmann, Katrin (2014): Teaching Trends 2014. Offen für neue Wege: Digitale Medien in der Hochschule. s.l.: Waxmann Verlag.

Grundlagenliteratur zu Wissenschaftskommunikation

Dernbach, Beatrice/ Kleinert, C./ Münder, H. (Hg.), Handbuch Wissenschaftskommunikation, Wiesbaden 2012 (Springer Fachmedien)

Könneker, C., Wissenschaft kommunizieren: ein Handbuch mit vielen praktische Beispielen, Weinheim 2012 (Wiley-VCH Verlag)

Grundlagenliteratur zu Digital Storytelling

Robin, B. R.,/McNeil, S. G. (2019). Digital Storytelling. In The International Encyclopedia of Media Literacy (S. 1–8). Wiley.

Worley, S. (2018, 19. Juni). Storyclock Research Log. Back to the Future.

Robin, B. (2006). The educational uses of digital storytelling. In C. Crawford, R. Carlsen, K. McFerrin, J. Price, R. Weber & D Willis (Hrsg.), Proceedings of SITE 2006—Society for Information Technology & Teacher Education International Conference (S. 709-716). Orlando, Florida, USA: Association for the Advancement of Computing in Education (AACE). 

Weitere Online-Quellen

Open-Rub Kurs zum Thema "Lehrvideos erstellen"

Wie du Figuren in deinem Erklärvideo richtig einsetzt. (2019, 20. November)  

Video: How to create a storyboard for your digital story

e-teacing.org: Storyboard. (2015, 27. Juli)

https://digitalstorytelling.coe.uh.edu/

https://www.spektrumverlag.de/workshop-videostrategie/

https://www.nawik.de/projekte/1x1-der-wissenschaftskommunikation/

https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/8801

https://merton-magazin.de/wissenschaft-im-web

https://zukunfthoch4.euroacad.eu/videos-wissenschaftskommunikation/

https://www.youtube.com/channel/UCyHDQ5C6z1NDmJ4g6SerW8g

https://www.wissenschaftskommunikation.de/wissenschaft-im-webvideo-wissenschaft-im-webvideo-5337/

https://www.medienpaedagogik-praxis.de/wp-content/uploads/2016/07/gute-lernvideos.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=LVKeO5IIR_A

https://www.youtube.com/watch?v=gVFJVBcG_7Y

https://padlet.com/petra_danielczyk1/elNRW18PD

Literaturtipps und Links

Legetechnik

  1. e-teaching.org (Hrsg.) (2016).
    Legetechnik  (abgerufen: 24.05.2016)
  2. Hochschuldidaktik der Universität Rostock (Hrsg.) (2016). Legetechnik. Ein Lehrfilm zur Erstellung von Legetechnik-Lehrfilmen. Unveröffentlicht.
  3. Schön, S. & Ebner, M. (2013). Gute Lernvideos … so gelingen Web-Videos zum Lernen! Books on Demand GmbH, Norderstedt (abgerufen: 24.05.2016)
  4. Schön, S. & Ebner, M. (2014). Zeig doch mal! – Tipps für die Erstellung von Lernvideos in Lege- und Zeichentechnik. In: Zeitschrift für Hochschulentwicklung ZFHE Jg.9 / Nr.3 (April 2014), 41 – 49.

Didaktische Reduktion

  1. Ritter-Mamczek, B. (2011).
    Stoff reduzieren. Methoden für die Lehrpraxis.
    Verlag Barbara Budrich, Opladen & Farmington Hills.

Design Thinking-Methode

  1. Grots A. & Pratschke, M. (2009).
    Design Thinking – Kreativität als Methode.
    In: Marketing Review St. Gallen, Ausgabe 2/2009, 18 - 23.(abgerufen: 24.05.2016)

Kostenfreie Videobearbeitungsprogramme

  1. CHIP (Hrsg.) (2016).
    Videobearbeitungsprogramm kostenlos – Top-Tools.
    (abgerufen: 24.05.2016)

Gestaltung

  1. Civasch, M. & Milesi, G. (2013).
    Das Leben in 5 Sekunden. 200 Biographien von Gott bis Pippi Langstrumpf.
    Frankfurt am Main, S. Fischer Verlag GmbH.
  2. Haussmann, M. & Scholz, H. (2007).
    BIKABLO. Das Trainerwörterbuch der Bildsprache.
    Neuland.
  3. LeFever, L. (2012).
    The Art of Explanation: Making your Ideas, Products, and Services Easier to Understand.
    Hoboken, New Jersey: John Wiley & Sons Inc.

Urheberrecht

  1. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) (2016):
    Dossier Urheberrecht.
    (abgerufen: 24.05.2016)

Literaturtipps

  1. Lieverscheidt H.; Streitlein-Böhme, I. (2009):
    Leitfaden für Tutorinnen und Tutoren. Problemorientiertes Lernen (POL) im Regel- und Modellstudiengang,
    Bochum

Autor*innen

  • Birke Sander, Erziehungswissenschaftlerin, hochschuldidaktische Trainerin, Inhaberin von „Workshops on demand“
  • eLearning (RUBeL), Zentrum für Wissenschaftsdidaktik, Ruhr-Universität Bochum, rubel@rub.de