Sie sind hier: Ruhr-Universität Bochum Lehre laden E-Learning Open Educational Resources

Open Educational Resources

Thesen

  • Durch die offenere Lizenzierung können Materialien an die Bedürfnisse der Lehrenden und Studierenden angepasst werden.
  • Es lässt sich auf die eigene Lehre und Forschung aufmerksam machen, denn OER können leichter verbreitet werden und Sie als Autor*in sind trotzdem urheberrechtlich abgesichert.
  • OER tragen dazu bei, dass andere Personen leichter Lehrinhalte einsehen können und sich dadurch einen Eindruck über die Inhalte und die (Lern-)Anforderungen verschaffen können. Studierenden kann somit eine Entscheidungshilfe, z.B. bei der Wahl eines Studienfaches, gegeben werden.
  • Grundsätzlich ist es möglich durch die Veröffentlichung von OER diversitätsgerechtes Lernen und Chancengleichheit zu fördern, da die Materialien online für jeden zur Verfügung stehen - insbesondere dann, wenn sie den Kriterien barrierearmer oder barrierefreier Lehre entsprechen.

Was sind Open Educational Resources?

Es handelt sich bei Open Educational Resources (kurz: OER) um offene Lehr- und Lernmaterialien, die online, kostenlos und legal jeder interessierten Person zur Verfügung gestellt werden. Es kommen dabei alle möglichen Materialien in Frage, von Bildern über Arbeitsblätter, bis hin zu Selbstlernkursen kann man alle Materialien als OER konzipieren. Was OER von anderen frei zugänglichen Materialien unterscheidet, ist, dass sie eine Bearbeitung erlauben, und somit Materialien von anderen weitergenutzt werden können. So soll im besten Fall ein sich selbst erweiternder Korpus an Wissen entstehen, welcher überall und jederzeit von jedem kostenfrei abgerufen und genutzt werden kann (siehe Kreislauf in Abb. 1).

Diese Bereitstellung von OER wird durch freie Lizenzen ermöglicht, in der Regel durch Creative Commons-Lizenzen (CC). Die CC-Lizenzen eröffnen Ihnen als Ersteller/in die Möglichkeit, Ihre eigenen Materialien anderen offener zur Verfügung zu stellen als unter dem gewöhnlichen Copyright (unter dem alle kreativen Materialien stehen, die nicht von Ihnen speziell z. B. unter CC lizenziert wurden). Wenn Sie Ihre Materialien unter CC lizenzieren, verlieren Sie als Urheber/in keinen Urheberanspruch, sondern geben durch die Lizenzierung den Nutzern/innen direkt an, was mit Ihren Materialien geschehen darf und unter welchen Bedingungen diese verwendet werden dürfen. Dabei werden die ursprünglichen Urheber/innen immer genannt. Sie können aber nicht nur OER durch CC-Lizenzen erstellen, sondern auch von anderen Lehrenden OER selbst nutzen.

Merkmale von OER

Was sind Creative Commons?

Hinter Creative Commons steht eine Non-Profit Organisation, die Urheber/innen vorgefertigte Lizenzverträge zur Nutzung kreativer Materialien durch andere anbietet. Die Lizenzen dienen dem Zweck, dass die Materialien geteilt sowie legal und kostenlos weitergenutzt werden können, der/die Urheber*in jedoch volle Kontrolle hat, welche Rechte eingeräumt werden und welche nicht. Die verschiedenen Lizenzverträge zeigen direkt an, wie und mit welchen Einschränkungen die Materialien verwendet werden dürfen. Sie setzen sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen, die jeweils einen bestimmten Aspekt des Urheberrechts ansprechen. Die Bestanteile lauten:

  • BY = Attribution: Namensnennung
  • SA = Share Alike: Weitergabe unter gleichen Bedingungen
  • NC = Non-Commercial: keine kommerzielle Nutzung
  • ND = No Derivatives: keine Bearbeitung

Wie bei einem sehr simplen Puzzle ergeben sich daraus die verschiedenen Lizenzkombinationen, wie unten erklärt. Als OER gelten strenggenommen jedoch nur die ersten drei der folgenden Lizenzmodelle (CC0, CC-BY & CC-BY-SA), da nur diese drei sowohl das Teilen, das Verändern als auch die kommerzielle Nutzung und das freie Kombinieren der Lizenzen erlauben (Free-Culture Works).

Lizenzformen Creative Commons

Bearbeitet von Michael Fuchs, Original: Ruhr-Uni Bochum, eScouts OER, Christine Ruthenfranz, CC-BY-SA 4.0, Stand: 02.05.2019

Bei der Verwendung von CC lizenzierten Materialien muss immer der Urheber/die Urheberin, die Lizenzversion (aktuellste Version derzeit 4.0) und die Quelle bzw. der Fundort angegeben werden.

Lizenzangabe bei Creative Commons

Vorteile von OER und CC-Lizenzen

Durch die Creative Commons-Lizenzen sind freie Bildungsmaterialien (OER) veränderbar. Das bedeutet für Sie als Lehrperson, dass Sie OER an den aktuellen Stand oder an Ihre Zielgruppe anpassen können. OER erleichtert die Verwendung z. B. von Übungsblättern im Unterricht/Seminar, da diese nicht an Verlagsrechte gebunden sind. Im besten Falle ergibt sich für Ihre Arbeit eine Zeitersparnis, wenn sich für Ihr Seminar bereits passende OER online finden lassen.
Sie können durch die eigene OER-Erstellung einen Mehrwert für andere schaffen, selbst wenn Sie ggf. keine Verwendung mehr für die selbst erstellten oder veränderten Materialien haben. Beispielsweise erstellen Sie eine Klausur, einen Test oder Übungsblätter für ein Seminar. Dafür haben Sie viel Zeit und Energie investiert. Nach Ihrem Seminar „verstauben“ die Materialien in Ordnern oder auf dem Rechner. Wenn andere Lehrpersonen zu demselben Thema ein Seminar veranstalten wollen, wäre eine Zusammenarbeit hilfreich und sinnvoll. Doch oftmals wissen Lehrende nicht, dass bereits Materialien zu dem Thema bestehen. Wenn Sie Ihre Materialien also als OER veröffentlichen, können andere von den Materialien profitieren. Zum Beispiel können Sie Ihre Materialien auf der RUB-eigenen Plattform für Online-Bildungsmaterialien, auf OpenRUB, veröffentlichen.

Auch bei der Erstellung von OER gelten die Empfehlungen zur Gestaltung barrierefreier oder zumindest barrierearmer Lehre. Konkrete Anleitungen, wie Sie barrierefreie Dokumente erstellen können, finden Sie in diesem Leitfaden. Bei Lehrvideos ist die Untertitelung von besonderer Bedeutung, für die Sie eine Anleitung in diesem Dokument finden.

Wo finden Sie OER?

Wenn Sie Lehr-/Lernmaterialien finden möchten, können Sie beispielsweise auf OpenRUB nach Fachbereichen suchen. Weitere Möglichkeiten sind:

  • CC-Search: Diese Suchmaschine dient dazu, CC-Materialien und somit OER zu finden. CC-Search nutzt dabei andere Suchmaschinen und Plattformen (wie z. B. Google oder Soundcloud) und gibt als Resultat Materialien mit CC-Lizenz aus.

  • Filterfunktionen: Viele Suchmaschinen und Plattformen besitzen Filterfunktionen, die so eingestellt werden können, dass nur freiverfügbare Materialien angezeigt werden. Filtern Sie Ihre Suche also nach Nutzungsrechten.
    Beispiel: Google-Bildersuche > Einstellungen > Suchoptionen > Nutzungsrechte (und gewünschte Nutzungsrechte auswählen)
  • OER Worldmap: Die OER Worldmap zeigt Ihnen eingetragene OER-Materialien und Standorte auf der ganzen Welt auf.

  • Hashtags: Über bestimmte Hashtags (#) lassen sich via Google oder Twitter OER-Materialien finden, beispielsweise unter #OERde

  • OER-Plattformen (Beispiel): creativecommons.org/education

  • OER-Erstellung: Leitfaden der Uni Siegen im Postkarten-Format (dort auch gedruckt erhältlich)

Mehr im „Lehre und Lernen öffnen“-Kurs der Ruhr-Universität Bochum. 

Hilfestellung an der RUB

An der Ruhr-Universität Bochum gibt es Hilfestellungen und Umsetzungsunterstützung für die OER-Erstellung, die vom eLearning-Team (RUBeL) angeboten wird. Wenn Sie Materialien haben, die Sie auf OpenRUB veröffentlichen wollen, mehr Informationen wünschen oder sonstige Anliegen zum Thema OER haben, schicken Sie eine Mail an rubel@rub.de. Zuletzt sei noch ein Selbstlernkurs mit zahlreichen weiteren Informationen rund um OER erwähnt.

Autor*in

  • eLearning (RUBeL), Zentrum für Wissenschaftsdidaktik, Ruhr-Universität Bochum, rubel@rub.de