Tipps

15. Juni 2016

Hier ein paar Tipps, die aus der Erfahrung mit Legetechnik und der Umsetzung von Lehrfilmen resultieren:

  • Form follows function
    Es sollte immer ein möglichst kurzer Film werden, der alles Wichtige enthält und Wissen in einem logischen Aufbau und in sich geschlossen präsentiert sowie zur Reflexion/Diskussion anregt.
  • Sechs Minuten Aufmerksamkeit
    Die Aufmerksamkeitsspanne beträgt 6 Minuten, also sollte der Film auch nicht viel länger sein.
  • Weniger ist mehr
    Bei der Lehrfilmgestaltung sollte keine Effekthascherei im Vordergrund stehen, sondern klare Wissensvermittlung. Sonst lenken die Effekte vom Inhalt ab. Allerdings sollten Sie ruhig Akzentuierungen vornehmen, wenn es um besonders wichtige Aspekte geht, z. B. indem ein „am seidenen Faden“ befestigtes Ausrufezeichen scheinbar allein ins Bild schwebt. Weniger ist bekanntlich mehr.
  • Ideensicherung
    Nutzen Sie ein Notizbuch für die Projekte Ihrer Legetechnik-Lehrfilme, in dem Sie Ihre Drehplanung, die Storyboards, Texte und Ideen eintragen und so sichern. Auf diese Weise geht Ihnen keine Ihrer auftretenden Ideen verloren. Denn meist lassen sich nicht alle Ideen in einem Film unterbringen, aber vielleicht schon im nächsten oder übernächsten …
  • Storytelling
    Eine Geschichte, in der das Themenwissen nett verpackt wird, lässt sich von den Lernenden/Studierenden besser merken. Diese kann auch auf der Metapher/dem Symbol zum Thema basierend konstruieren.
  • Interaktion fordern und fördern
    Die Interaktion der Lerngruppe können Sie gezielt mit Aufgaben zur Rezeption des Filmes fordern und fördern. Interaktion sichert die im Film dargebotenen Wissensressourcen durch Eigenengagement der Lerngruppe. Ggf. kann hierzu mit eigens entwickeltem Lege-Element (z. B. mittels einer Figur, die im Filmgeschehen zur Reflexion/Diskussion ermuntert, Frage stellt o. Ä.) zur Interaktion motiviert werden.
  • Legetechnik-Filmerstellung als studentische Aufgabe
    Legetechnik-Filme als Aufgabe von den Studierenden erstellen zu lassen, ist sehr lohnend, da das über das Filmformat zu vermittelnde Wissen durch die Studierenden erarbeitet, dann reduziert und anschließend zielgruppenadäquat dargestellt werden muss. Zudem verfügen Sie anschließend über einen Fundus an Legetechnik-Lehrfilmen, die von Studierenden für Studierende produziert wurden und die Sie nach Einholung der Nutzungserlaubnis weiterhin für Lehrzwecke verwenden können.
  • Lernportale und Selbststudium
    Legetechnik-Lehrfilme bieten sich dazu an, in Lernportale hochgeladen zu werden und den Studierenden dort in kompletten didaktischen Szenarios mit Tests, Foren, Aufgaben und weiterführenden Materialien präsentiert zu werden. Es ist möglich, die Lerngruppe gezielt über den Legetechnik-Lehrfilm und das Lernportal zum Selbststudium zu motivieren.
  • Neue Wege der Wissensvermittlung
    Nutzen Sie Projekte Ihrer Legetechnik-Lehrfilme, um neue Wege der Wissensvermittlung zu beschreiten und auszuprobieren. Sammeln Sie Erfahrungen und entwickeln Sie verrückte Ideen für die Filmgestaltung (z B. über die Design Thinking-Methode, siehe unter Literatur). Ihre Lerngruppe wird die Freude, mit der Sie sich kreativ mit dem ggf. trockenen Thema auseinandergesetzt haben, spüren und dem Lehrfilm begeistert folgen.
Abbildung 11: Good ideas – Screenshot aus Lehrfilm (siehe Literaturangabe)